Mann mit zwei Senioren in Besprechung

Sprechen mit Demenzbetroffenen

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Demenz und Sprache: Tipps für das Sprechen mit Betroffenen

Immer mehr Menschen in Deutschland leiden an Demenz. Der Umgang und das Sprechen mit Betroffenen erfordern von uns eine besondere Sensibilität und Achtsamkeit. Hier geben wir Ihnen einige Tipps zum Umgang mit der Sprache.

Mit fortschreitender Demenz schwinden auch die kommunikativen Möglichkeiten: Das Sprechen fällt zunehmend schwer und auch die Fähigkeit, das Gegenüber zu verstehen, ist beeinträchtigt. Umso wichtiger ist es, Betroffenen dennoch viel Zuwendung zu geben und sie aktiv anzusprechen. Doch welche Methoden tragen zum besseren Verständnis bei? Wir haben Ihnen hier einige Tipps zusammengestellt.

Grundsätzliches bei Demenz: ruhige Sprache, kurze Aussagen, Zeit und ein positives Umfeld

Generell gilt, dass Sie mit Menschen, die an Demenz leiden, ruhig und langsam sprechen sollten. Nehmen Sie sich Zeit für den Betroffenen, denn nonverbale und emotionale Zeichen nehmen diese sehr gut wahr. Durch eine ruhige Sprache strahlen Sie Ruhe und Verständnis aus und beruhigen auch den Betroffenen. Spiegeln Sie die Körperhaltung des Betroffenen und kommunizieren Sie auf Augenhöhe. Die Aussagen sollten möglichst kurz und präzise sein und den Demenzerkrankten nicht mit zu viel Informationen belasten. Wurde etwas nicht verstanden, wiederholen Sie einzelne wichtige Begriffe oder den ganzen Satz – wenn notwendig mehrfach. Seien Sie geduldig und geben Sie dem Betroffenen Zeit, das Gesagte aufzunehmen und zu verstehen.

Präzise Fragen stellen, offene Fragen vermeiden

Oft sind Angehörige unsicher, wie sie mit Menschen mit Demenz sprechen sollen, da diese sie nur schlecht verstehen. Dennoch ist es enorm wichtig, Betroffene anzusprechen und Fragen zu stellen, denn dadurch signalisieren wir Interesse. Wenn Sie Fragen an Demenzbetroffene richten, sollten Sie jedoch darauf achten, dass diese nicht zu komplex und abstrakt sind.

Deshalb sollten Sie W-Fragen und andere offene Fragen vermeiden. Stellen Sie stattdessen Oder-Fragen und solche, die mit Ja oder Nein beantwortet werden können.

Beispiele: Anstatt „Wie geht es dir?“ fragen Sie „Geht es dir gut?“; statt „Was möchtest du trinken?“ fragen Sie „Möchtest du lieber Kaffee oder Tee?“.

So begrenzen Sie die Antwortmöglichkeiten und überfordern den Betroffenen nicht.

Demenz: Fokus auf eine klare, schnörkellose Sprache

Wenn Sie mit Menschen kommunizieren, die an Demenz leiden, sollten Sie stets auf eine klare Sprache achten. Konkret bedeutet das: Verzichten Sie auf jegliche Formen von Verneinungen („nicht“, „kein“, „niemand“ etc.). Diese Konstruktionen sind für den Betroffenen schwer zu verstehen. Darüber hinaus vermitteln positive Formulierungen eine angenehmere Stimmung. Beispiel: Statt „Nimm die Tabletten nicht ein, bevor du etwas gegessen hast“ sagen Sie „Bitte iss jetzt. Danach nimmst du die Tabletten ein.“

Vermeiden Sie Pronomen, wenn Sie mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind, sprechen. Die Betroffenen können diese nicht in Bezug zu dem dazugehörigen Nomen setzen. Wiederholen Sie stattdessen das Nomen nochmals.

Beispiel: „Svenja hat angerufen. Svenja kommt morgen Mittag vorbei.“

Erklären Sie Demenzbetroffenen Ihre Handlungen

Sprechen Sie mit Demenzbetroffenen in der „Ich“-Form darüber, was Sie als Nächstes tun werden. So vermeiden Sie Unsicherheit oder unangenehme Überraschungen und Ihr Gegenüber kann sich darauf einstellen. Beispiel: „Ich helfe dir jetzt in die Jacke“. Diese Aussage leitet die folgende Handlung klar ein und dient dem Demenzkranken als eine Art Vorwarnung.

Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie Sie mit Menschen mit Demenz sprechen und umgehen können? Dann nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf. Wir beraten Sie gerne!

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